Mars-Trainingscamp der WiWö Graubrüder

X-Corp, die Firma, die die Mars-Mission im kommenden Sommer vorbereitet, schickte die WiWö Meute Graubrüder zusammen mit Anwärter Walter Wunderbirn und anderen Vertretern der Firma auf die Franz-Merzl-Hütte. Hier sollten wir uns körperlich und geistig auf unsere kommenden Aufgaben bei der Mars-Besiedelung in einem Trainingscamp vorbereiten.

Da wir unser normales Geld am Mars nicht mehr werden einsetzen können und die zukünftige Währung (Mars Dollar?) noch nicht feststeht, mussten wir uns zunächst mal im Tauschhandel üben, um überhaupt zu unserem Abendessen zu kommen. So mussten wir mit verbundenen Augen einen Lauf absolvieren, an dessen Ende wir Karotten aus der Erde zogen, wir mussten Wissenstests über den Mars bestehen und bekamen Zucchini ausgehändigt, Nudeln wurden beim Glücksspiel erspielt, und wir halfen Tomatensaucen-Hersteller Mario Carloni mit einem guten Werbespot, damit seine Marke für den Export auf den Mars ausgesucht wird. Zusammen verkochten wir die Zutaten zu einer ausgezeichneten Mahlzeit. Und sollte das mit dem Tauschhandel am Mars nicht ganz so gut funktionieren, können wir ja noch immer zum Merkur fahren.

Abends erwischte uns leider der Regen, doch trotzdem haben wir es geschafft, ein kleines Lagerfeuer zu errichten, wo einige von uns das Versprechen bekamen und andere den ersten Stern. Was für eine tolle Leistung! Gerade, als wir uns gemütlich zum Singen zurückziehen wollten, kam Walter Wunderbirn hereingeplatzt. Er hatte an seinem Atmosphären-Transmitter gearbeitet, als die Maschine plötzlich in all ihre Einzelteile explodierte. Stundenlang suchte er im Wald nach den Kleinteilen, doch die einbrechende Dunkelheit machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Dabei hatte er einen Anruf von der X-Corp bekommen, dass er mit seinem Atmosphären-Transmitter mit dem Starttrupp zum Mars fliegen sollte – damit wir, wenn wir dann nachkommen, Luft zum Atmen vorfinden! Natürlich MUSSTEN wir uns auf den Weg in den Wald machen, um die Einzelteile zu finden. Dort waren mehr seltsame Gestalten unterwegs, als wir gedacht hätten – Wanderer, ein Pfadfinder auf Hike mit begrenzter Knotenerfahrung, eine Frau mit einer Tasche voller Mittagessen, die zu schleppen war … doch wer hilft, dem wird geholfen, und tatsächlich gelang es uns, Walter Wunderbirns Einzelteile für seinen Apparat zurückzubekommen.

Walter war natürlich sehr dankbar, als wir ihm die Teile brachten. Und keine Sekunde zu früh! Plötzlich kam durch die Dunkelheit ein schwarzer Wagen gefahren, jemand rief, Walter müsse einsteigen, denn die Rakete würde gleich starten. Da war er auch schon fort gebraust. Ob wir Walter im Sommer auf dem Mars wiedertreffen werden?

Für uns war das Wochenende aber noch  nicht vorbei. Am Folgetag stand noch ein intensives Training an. Mit wobbeligen Laserschwertern mussten wir gegeneinander antreten, auf schmalen Raumstationsbrücken aneinander vorbei balancieren, Kranke abtransportieren lernen, fliegend Golf spielen und uns blind führen lassen, falls wir mal zu viel in die Sonne geschaut haben. Schlussendlich meisterten wir alle die Aufgaben und haben die Tests gut bestanden. Hurra, wir dürfen auf den Mars fliegen!

Text und Fotos von Katharina Haderer